Quelle: www.orgon.de Herausgeber: Fischer-ORGON-Technik


Jürgen F. Freihold

Der Orgonakkumulator
nach Wilhelm Reich

Edition Space (Verlag Konstanze Freihold), Berlin 1982



MEINE ERFAHRUNGEN MIT DEM ORGONAKKUMULATOR

Wer heutzutage anfängt, einen Orgonakkumulator zu benutzen, sieht sich in der Situation, außer den spärlichen Berichten Wilhelm Reichs und seiner Mitarbeiter sowie einiger weniger Literatur, die meist in englischer Sprache ist, kaum auf Forschungen und Berichte zurückgreifen zu können, mit denen er seine eigenen Erfahrungen vergleichen könnte. D.h. die überwiegende Mehrzahl derjenigen, die anfangen, einen Orgonakkumulator zu benutzen, sind Entdecker, die ein unbekanntes Gebiet betreten, von dem es nur einige vage schriftliche Berichte und eine Vielzahl oft widersprüchlicher Gerüchte gibt. Es gibt keine Ärzte, keine orgonistischen Praktiker, die einen selbst persönlich anleiten könnten und die Vermittlung des Wissens über die praktische Anwendung der Orgonenergie geschieht fast ausschließlich in direktem Kontakt, wenn man zufälligerweise jemanden kennt, der einen Orgonakkumulator hat und auch benutzt.

Diese Situation hat mich dazu bewogen, meine Orgonakkumulatoren nicht nur zum Verkauf und zur Vermietung anzubieten, sondern die Orgonakkumulatoren, die mir bei mir zu Hause zur Verfügung stehen auch im Rahmen der M öglichkeiten Interessierten zur probeweisen Benutzung zur Verfügung zu stellen. Daraus hat sich in manchen Fällen ein reger Kontakt ergeben. Es kam immer wieder zu ähnlichen Gesprächen über Funktionsweise und Anwendung der Akkumulatoren und einiges, was ich im ersten Teil des Buches nicht beschreiben mochte, weil es mir entweder nicht wissenschaftlich abgesichert genug erscheint oder nur auf meinen persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen beruht, möchte ich in diesem mehr subjektiven Bericht beschreiben.

Ich bin über meinen Freund John zu den Orgonakkumulatoren gekommen, der bei Dr. Walter Hoppe in München eine psychiatrische Orgontherapie machte. 1974, noch bevor er mit Dr. Hoppe in Berührung gekommen war, hat er sich bei einer damals in Berlin ins Leben gerufenen "Wilheim-ReichGruppe" Informationen über den Bau von Orgonakkumulatoren besorgt. Leider waren diese Informationen falsch, vor allem was die Materialien und Maße betraf. Die Konstruktion aus Aluminiumfolie war zwar sehr intensiv zu spüren, hatte aber wahrscheinlich heftigen Hautausschlag über eine lange Zeit zur Folge. Erst Dr. Hoppe konnte genauere Angaben über Konstruktion und Maße und vor allen Dingen über die Materialien machen.

Ich selber hatte keinen direkten Bezug zur Benutzung der Orgonakkumulatoren und ich möchte diese meine ersten Erfahrungen beschreiben, weil aus ihnen klar wird, wie schwierig eine so einfache Sache wie die Benutzung von Orgonakkumulatoren sein kann.

John hatte in die Kommune, in die wir eingezogen waren, 1976 zwei Orgonakkumulatoren mitgebracht. Beide waren sehr stark mit jeweils 20 Schichten. Einer der Akkumulatoren war aus Plastik und Alufolie gebaut mit nichtverzinkten Eisenplatten innen. Das Innenformat des Geräts war 100 x 100 x 100 cm, d.h. man saß in ihm auf dem Boden und hatte nach allen Seiten hin sehr viel Platz. John sagte, daß er ihn sehr stark spüre, aber ich fühlte einige Male nichts. Da ich auch soviel über Orgonakkumulatoren wußte, daß energetisch stark unterladene Menschen nichts in ihnen spüren, nahm ich an, daß dies bei mir wohl der Fall wäre. Der Gedanke, daß der Akkumulator zu groß oder aus falschen Materialien gebaut wäre, konnte mir nicht kommen, da ich einerseits die orgonomische Literatur nicht kannte, andererseits John und auch einige andere von sich sagten, daß sie etwas in dem Gerät spürten. Diesen Widerspruch für mich zu erklären, war mir erst einige Jahre später möglich. Da ich keinen Anlaß sah, an Johns Worten zu zweifeln, mußte die Antwort in unserer unterschiedlichen Fähigkeit liegen, energetische Prozesse zu erleben und wahrzunehmen. In der Tat kenne ich keinen Menschen dessen Fähigkeiten, energetische Strukturen wahrzunehmen größer sind als bei John. Dies hat wohl in erster Linie mit der grundlegenden Struktur seiner Ladungs und Entladungsfunktionen zu tun, mit dem orgonotischen Sinn.

Der zweite Akkumulator war bereits nach den Angaben Dr. Hoppes gebaut. Er war innen so klein, daß ich nur unbequem in ihm sitzen konnte. John hatte von Dr. Hoppe die Information bekommen, daß die Metallwände möglichst nahe am Körper sein müßten und sich seinen Akkumulator auf seine Körpergröße berechnet. Da er ca. 10 cm kleiner ist als ich, kam er auf Innenmaße, die auf mich wie ein Reisekoffer wirkten. John benutzt diesen Akkumulator auch heute noch, und ganz so unbequem, wie ich ihn damals fand, finde ich ihn heute nicht mehr. Mir war aber damals diese Enge so unangenehm, daß ich auch von der Benutzung dieses Akkumulators lieber absah.

Später haben John und ich für einen Freund einen Orgonakkumulator gebaut. Auch diesem Freund war Johns Akkumulator zu klein und so bauten wir ihn wieder um einiges größer und wie ich meine, wieder zu groß ( 135 x 70 x 70 em). Mir erscheint es heute fast unbegreiflich, wie groß die Schwierigkeiten gewesen zu sein schienen, funktionell an die Maße für die Orgonakkumulatoren heranzugehen. Das mechanische Denken sagt uns: die Maße müssen soundso sein. Das funktionelle Denken fragt nach den Funktionen, die die Maße für den Orgonakkumulator bestimmen und erfordert somit, selber nachzudenken und eine sachliche Entscheidung zu fällen, ohne zu raten oder sich mechanisch an eine Anleitung zu halten. Hätte ich diese Fehler nicht selber gemacht, könnte ich heute nicht glauben, daß ich zu so mechanischem Denken neige. Auch dieser dritte Akkumulator, den ich später übernommen habe, war zu groß, um ihn spontan zu spüren. Ich konnte manchmal stundenlang darin sitzen ohne überladen zu werden und es hat sehr lange gedauert, bis ich eine Erstrahlung spüren konnte, ganz anders als in Johns Akkumulator.

Da ich den Akkumulator, den ich zu Hause stehen hatte, nicht gespürt habe, habe ich ihn fast gar nicht benutzt, sondern nur Johns engen Akkumulator, in den ich nicht so gerne hineingegangen bin. So habe ich die Orgonakkumulatoren nur sehr unregelmäßig benutzt und das hatte auch falsche Vorstellungen über die Funktionsweise der Orgonakkumulatoren zur Folge.

Für mich waren die Aussagen Reichs über die energetischen und organismischen Vorgänge bei der Benutzung des Orgonakkumulators noch immer so akademisch, daß ich ihnen spontan, ohne darüber nachzudenken, nur theoretische Werte beigemessen habe, die bei mir, in meiner praktischen Erfahrung keine reale Anwendung fanden. Obwohl auch damals die Beschäftigung mit der Orgonomie schon eine ganz zentrale Rolle eingenommen hatte, war ich - ganz praktisch betrachtet - immer noch nicht hinter die eigentliche Funktion der Benutzung des Orgonakkumulators gekommen. Da ich über praktische Erfahrungen mit Orgonakkumulatoren nur aus der unregelmäßigen Benutzung verfügte, waren meine Gedanken zwangsläufig nicht an der praktischen Erfahrung, sondern am theoretischen Nachvollziehen fremder Gedanken ausgerichtet, was gerade im Reich der Orgonomie fatale Folgen haben kann.

SUBJEKTIVE EMPFINDUNGEN UND OBJEKTIVE ORGONOTISCHE WAHRNEHMUNGEN

Im allgemeinen halte ich nicht viel von subjektiven Erfahrungsberichten über die Anwendung von Orgonakkumulatoren, da diese oft vorschnell nach zu kurzer Anwendungszeit gemacht werden und teilweise sehr von Sachunkundigkeit getrübt sind. Andererseits sind ja die relevanten Aussagen von Reich gemacht worden, allerdings so unvollständig veröffentlicht und schwer zu erreichen, daß es zur Zeit doch wichtiger zu sein scheint, auch die Erfahrungen von Laien zu veröffentlichen. Natürlich ist hier die große Gefahr gegeben, daß Halbwahrheiten und Scheinwissenschaftlichkeit eher Schaden anrichten als zu nützen und ich bitte daher auch darum, beim Lesen dieses Erfahrungsberichts im Kopf zu behalten, daß es sich hier nicht um wissenschaftlich abgesicherte Aussagen handelt. Trotz der Einschränkungen halte ich zur Zeit ehrliche Berichte von Laien für sehr aufschlußreich.

Schaden wird in erster Linie von denjenigen Wissenschaftlern angerichtet, die über Orgonenergie und Orgonakkumulator schreiben, ohne selber dazu kompetent zu sein, die sich aber als kompetent darstellen und das ahnungslose Publikum so verwirren und betrügen. Ich nehme auch als Laie für mich in Anspruch, diejenigen Wissenschaftler zu kritisieren, deren Wissen nicht aus eigener Erfahrung, sondern aus reiner Theoretisiererei kommt. Es ist meiner Meinung nach eines der Hauptübel der heutigen Wissenschaft, daß die Forschung sich so weit von der eigenen Erfahrung und Empfindung entfernt hat, daß die Naturwissenschaft, aber auch die Sozial und Geisteswissenschaft mit der einfachen direkten menschlichen Wahrnehmung und dem damit verbundenen "gesunden Menschenverstand" nicht mehr nachzuvollziehen ist. Die Wissenschaft ergeht sich in mathematischtheoretischen Höhen, die der menschliche Geist nur noch mechanisch in rein theoretischen Bereichen nachvollziehen kann, und da die direkte Erfahrung der wissenschaftlichen Aussagen nicht möglich ist, muß dem ganzen materialistischmechanischen Wissenschaftsgebäude pauschal "geglaubt`` werden, was mystisch ist. Auch die Abwendung vom mechanistischen Wissenschaftsglauben ist nicht unbedingt eine positive Entwicklung, da sich darüber eine Renaissance direkt mystischer Naturauffassungen anbahnt.

Die eigene Erfahrung mit der langzeitigen regelmäßigen Anwendung von Orgonenergie ist die unabdingbare Voraussetzung, um darüber Aussagen machen zu können, neben den anderen Bedingungen, die Reich formuliert hat. In diesem Sinne sind wohl fast alle, die heutzutage im Sinne Reichs zu informieren vorgeben als inkompetent zu bezeichnen.

Ich möchte dem Leser Hilfen geben, die Erfahrung, sich selber im Orgonakkumulator energetisch aufzuladen, selber machen und angemessen beurteilen zu können. Das scheint oft wichtig zu sein, da viele sich nicht darüber im Klaren sind, ob sie das, was sie im Orgonakkumulator wahrnehmen, sich nicht "nur" einbilden. Daher will ich zunächst einiges zur Natur der subjektiven Wahrnehmungen sagen.

Ich muß dazu sagen, daß ich selber jahrelang das nachgeplappert habe, was Reich und andere zum Thema zu sagen hatten. Ich habe das mit den besten Absichten getan und war der Meinung, damit die "Wahrheit" zu sagen.

Mit ist es selber nicht aufgefallen, daß ich nicht über meine Wahrheit sondern über fremde Wahrheiten geredet habe. Es ist ein Unterschied, ob man sich selber in die Frühlingssonne setzt und sich von der Kraft der wärmenden Sonnenstrahlen durchdringen und "aufladen" läßt, oder ob man eine trockene theoretische Abhandlung darüber liest, womöglich von jemandem geschrieben, der das Sitzen in der Frühlingssonne für Zeitverschwendung hält und es haßt und der diesen Haß mit "objektiven" Warnungen vor den möglichen Gefahren des "lnderSonneSitzens" auf andere Menschen zu übertragen versucht, deren Dummheit er ausnützen will.

In der Tat gibt es deutliche Parallelen zwischen dem Gefühl, in der sanften Frühlingssonne zu sitzen und dem Gefühl der orgonotischen Erstrahlung im Orgonakkumulator. Ich möchte damit nicht behaupten, das eine wäre dem anderen gleichzusetzen oder beides wäre gar austauschbar. Ich meine jetzt nur die Körperempfindung der "Erstrahlung", die dennoch anders ist, als in der Sonne zu sitzen. Gleich ist das wohlige Gefühl, daß "etwas" Warmes von allen Seiten in den Körper hineinströmt und sich als leichtes körperliches Gefühl der Freude im Organismus bis in die letzte Zelle ausbreitet.

Die subjektiven Empfindungen im Orgonakkumulator sind nur insofern subjektiv, als sie nur jeweils individuell wahrgenommen werden können. Die Empfindung selber ist so objektiv wie der Mensch, der sie macht, der Orgonakkumulator, in dem er sitzt und die Orgonenergie, die vom Organismus aufgenommen wird. Die orgonotische Empfindung ist so objektiv wie sehen, hören, riechen, schmecken, tasten und Wärmeempfindung objektiv sind und sich auf die Beziehung des menschlichen Organismus zu seiner Umwelt beziehen. Die orgonotische Empfindung zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß in erster Linie nicht Prozesse außerhalb des Körpers wahrgenommen werden, sondern vor allem diejenigen, die im Organismus und in seiner nächsten Umgebung stattfinden.

Die orgonotischen Empfindungen beruhen auf der Fähigkeit einer jeden Körperzelle, sich nach dem Schema LUST = Ausdehnung = Kontaktaufnahme = energetisch gut funktionierende Ladungs/ Entladungsfunktionen und UNLUST = Zusammenziehung = Kontaktlosigkeit = blockierte Ladungs / Entladungsfunktionen zu bewegen. Da jede Körperzelle nach orgonotischen Gesetzen funktioniert, also auch die Nervenzellen der Sinnesorgane, werden z.B. auch die Netzhautzellen bei geschlossenen Augen erregt (z. B. im Orgondunkelraum oder auch durch mechanischen Druck auf die Augen) und geben dann die orgonotische Erregung durch "subjektive" Lichtwahrnehmung weiter. Natürlich ist auch die "objektive" Lichtwahrnehmung eine orgonotische Reaktion derselben Nervenzellen. Aus Berichten oder Eigenerfahrungen über LSDKonsum wissen wir, daß die Augenzellen z.B. auch fähig sind, unter dem chemischem Einfluß akustische Phänomene visuell wahrzunehmen.

Es ist also möglich, Orgonenergie im Orgondunkelraum oder auch bei entsprechender Sensibilität direkt z.B. als Aura um Menschen herum zu sehen. (Das kann ich z.B. nicht, vielleicht liegt es daran, daß ich Brillenträger bin, d.h. an der Unbeweglichkeit des Augensegments, das der Sehstörung zugrunde liegt.) Aber ich kann z. B. die flimmernden Kreiselwellen bei gutem Wetter am blauen oder dunstigen Himmel sehen.

Es ist auch möglich, die orgonotische Erregung der Gehörnerven als feines, hohes Rauschen zu hören und zwar um so deutlicher, je weniger andere Geräusche stören. Es ist ein ziemlich breites Spektrum von Tönen im Bereich hoher Schwingungen (das von Elektronikern "weißes Rauschen" genannt wird, wenn es künstlich hergestellt wird).

Man kann die Orgonenergie schmecken, wenn man die Zungenspitze in die Nähe (ca. I cm) einer orgonotisch abstrahlenden Metallplatte oder des ShooterTrichters hält. Einige Stahlsorten haben diesen orgonotischen Geschmack besonders intensiv. Er ist etwas salzig. Man kann den Geschmack imitieren, indem man die Zunge direkt an ein Stück Metall (Stahl, Messing) hält oder an die Pole einer (schwachen, alten) Batterie. Dieser salzige Geschmack kann sich auch einstellen, wenn man sexuell stark erregt ist, was einer starken orgonotischen Erregung gleichkommt. Er kann sich auch ergeben, wenn man einer orgonotisch hoch geladenen Person begegnet.

Daß man die Orgonenergie als Wäremempfindung wahrnehmen kann, wenn man die Hand nahe an ein orgonenergetisch abstrahlendes Blech hält, wurde bereits beschrieben. Diese Wahrnehmung kann auch als Prickeln oder Kitzeln empfunden werden, das so deutlich sein kann, als ob man die Hand über ein frisch in ein Glas gegossenes kohlensäurehaltiges Getränk hält. Es sind hier die Tastnerven, die orgonotisch erregt werden.

Am schwierigsten zu beschreiben ist der "Geruch" von Orgonenergie, denn es ist eher ein "NichtGeruch". Die Nase kann eine sehr feine "Spür"nase sein, um z.B. Bekömmlichkeit, Frische oder auch Sympathie ("ich kann ihn nicht riechen.") festzustellen. Eine Wohnung, die lange nicht benutzt worden ist, ist muffig, auch wenn sie nicht nach irgendetwas riecht. Totes und Lebendiges hat seinen spezifischen Geruch. Es ist möglich, mit der Nase die Lebendigkiet der Atmosphäre oder von Materie zu prüfen. Orgonenergie "riecht" lebendig. Die Nase ist der Eingang des Atems, mit dem wir nicht nur Sauerstoff, sondern vor allem Orgonenergie aufnehmen. Es ist verständlich, daß dasjenige Organ, das direkt mit den Atemwegen verbunden ist, dazu geeignet ist, die energetische Qualität der Luft zu prüfen.

Während also alle Sinnesorgane dazu geeignet sind, auch spezifisch orgonotische Wahrnehmungen der Orgonenergie zu machen, gibt es eine direkte orgonotische Wahrnehmung, die nicht über die Sinneswahrnehmung sondern über jede Zelle direkt geschieht. Reich nannte diese Wahrnehmung den ORGONOTISCHEN SINN. Den meisten Menschen ist dieser orgonotische Sinn nicht bewußt und er ist sehr unterschiedlich entwickelt. Ist er stark entwickelt, kann man ohne weiteres feststellen, ob man selber oder andere stark oder schwach orgonotisch geladen sind, d.h. man kann das Energiefeld von Lebewesen bewußt wahrnehmen. Man kann auch den Grad der orgonotischen Ladung der Atmosphäre wahrnehmen (was im umgekehrten Sinne, d.h. bei biopathischen Krankheiten als Wetterfühligkeit auftritt).

Der orgonotische Sinn ist also die direkte Wahrnehmung energetischer Bedingungen und Qualitäten, unabhängig von anderen Sinneswahrnehmungen. Jeder, der schon einmal verliebt gewesen ist, wird sich daran erinnern können, wie sensibel der gesamte Organismus auf kleinste emotionelle Reaktionen des geliebten Partners reagieren kann, wie energetische Kontakte allein durch Blicke (eventuell sogar von hinten) geschlossen werden können, wie Stimmungsnuancen bei einem sonst recht fremden Menschen spontan erfaßt werden, besonders aber wie Zuneigung und Abneigung direkt wahrgenommen werden, wenn sich Menschen auf einen intensiven emotionellen Kontakt einlassen. Andererseits wird auch jeder die Situation im Wartezimmer kennen, wenn ein jeder sich in eine Mauer eisiger Kontaktlosigkeit einhüllt und die emotionelle Situation geradezu bedrohlich wird. Ähnliche Situationen gibt es in der UBahn, an der Uni, im Fahrstuhl, überall wo Menschen zusammen sind, ohne miteinander Kontakt aufzunehmen. Emotionelle Regungen können mit dem orgonotischen Sinn sehr direkt wahrgenommen werden und auch direkte Wirkungen haben. So kann ein lebendiger Mensch nur durch seine Anwesenheit die bedrohliche Situation im Wartezimmer auflösen, genauso wie ein lebensfeindlich eingestellter Mensch eine lebenslustige Gruppe von Kindern zum Erstarren und zum Weinen bringen kann.

Ein gut entwickelter orgonotischer Sinn bedeutet, die emotionelle Verfassung anderer Menschen wahrnehmen und spontan richtig verstehen zu können. Er bedeutet, sich auf das eigene Gefühl verlassen zu können, auch wenn es nicht eindeutig ist. Das vorsichtig tastende, geduldig auf sich und andere lauschende und sich im undifferenzierten bewegende Gefühl, das einem selbst sagt, was "in Ordnung" ist und was nicht, das trotz aller Unbestimmtheit zu klaren, eindeutigen und emotionell positiven Entscheidungen befähigt, ist der orgonotische Sinn. Ist er gestört, wirkt ein Mensch meist unnatürlich, hölzern, klotzig, unsensibel oder unecht und er selbst mißtraut seinen eigenen Wahrnehmungen und Entscheidungen. Ist er gut entwickelt, flößt ein Mensch durch ganz einfache Handlungen und mit wenigen Gesten oder Worten Vertrauen ein und gibt anderen Menschen selber das Gefühl, daß sie ihren eigenen Sinnen vertrauen können.

Der orgonotische Sinn ist die Fähigkeit des Organismus, im energetischen Sinn gut zu funktionieren, dieses Funktionieren bewußt wahrzunehmen und sich auf diese Wahrnehmungen genauso selbstverständlich verlassen zu können wie auf andere Sinneswahrnehmungen auch. Der orgonotische Sinn ist der bewußte energetische Kontakt des Organismus mit seiner Umgebung und sich selber. Er ist bei Kindern besonders ausgeprägt und geht mit der fortschreitenden charakaterneurotischen Verhärtung der älter werdenden Menschen verloren. Nur wenn sie in Extremsituationen wie Verliebtheit oder emotionellen Schocks ihre energetische Mauer ein Stück einreißen, können normale neurotische Erwachsene mit dem orgonotisehen Sinn direkte Wahrnehmungen machen und sind dann überwältigt von dem sie umgebenden vibrierenden Leben, von der Vielgestaltigkeit, Farbigkeit und Dynamik lebendiger Erfahrungen, die unter "normalen" neurotischen Umständen grau und alltäglich sind.

Eine gesunde energetische Entladungsfunktion zeigt sich im Orgasmusreflex, die entsprechende gesunde Ladungsfunktion ist ein starkes und weites Energiefeld. Diese Funktion wird durch die Benutzung eines Orgonakkumulators gestützt und verstärkt. Das orgonenergetische Feld ist bei energetisch schwachen Menschen nur wenige Zentimter weit, bei sehr stark geladenen Menschen kann es mehrere Meter weit sein. Es ist klar, daß man mit einem starken Energiefeld leichter und intensiver energetischen (d.h. auch emotionellen und direkten sozialen) Kontakt schließen kann und daß direkte energetische Wahrnehmungen ausgeprägter, "wahrer" sind.

Die subjektive Wahrnehmung ist also ein ganz objektiver Prozeß, der eindeutig auf naturgesetzlichen Bedingungen beruht, die in jedem Lebewesen - ob Amöbe oder Mensch - ablaufen. Man sollte sich nicht davon irritieren lassen, daß man selber eventuell aufgrund energetischer Blockierungen nur zu eingeschränkten Wahrnehmungen fähig ist. Ich will hier auf keinen Fall der "emotionellen Leistung" das Wort reden. Es ist zwar verständlich, wenn man mit Sehnsucht, Trauer oder auch Konkurrenz reagiert, wenn man von "meterweiten Energiefeldern" hört. Mir geht es oft so, wenn z.B. John mir von den Orgonschwaden erzählt, die gerade durch den Raum ziehen und ich kann beim besten Willen nichts sehen. Aber es geht ja darum, daß jeder Organismus seinen eigenen spezifischen Fähigkeiten entsprechend seine Sinne ausbildet und seinen eigenen Weg findet. Ich will weder John nacheifern noch Wilhelm Reich oder sonstwem, sondern selber so vollständig werden, wie es mir selber eben möglich ist. Dabei ist es notwendig, unerschrocken und ehrlich festzustellen, inwiefern ich nicht vollständig bin. Dies sollte geschehen, ohne daß man sich selber beschönigend etwas vormacht, und genauso ist es sinnlos, in Panik zu geraten oder in den Leistungsdruck, bestimmte Ergebnisse erreichen zu wollen.

Ich will mit dem, was ich hier schreibe, den Leser dazu ermutigen, seine eigene energetische Struktur zu entdecken, die eigenen Fähigkeiten und genauso die Einschränkungen, denen man ausgesetzt ist. Ich setze diese Worte auch ganz bewußt vor die eigentliche Beschreibung der Wahrnehmungen im Orgonakkumulator, weil sich diese Wahrnehmungen eben nicht grundsätzlich von anderen Wahrnehmungen unterscheiden, jedoch stark von der energetischen Struktur des Wahrnehmenden abhängig sind. Die Fähigkeit zu klaren Sinneswahrnehmungen ist - genauso wie sie von Mensch zu Mensch grundsätzlich unterschiedlich sind (Reich schreibt in diesem Zusammenhang, daß es nicht zwei Menschen mit der gleichen energetischen Struktur gibt,) - auch für jeden Menschen in seiner subjektiven Erfahrung von Tag zu Tag unterschiedlich, je nach emotioneller, körperlicher, geistiger Verfassung.

WAHRNEHMUNGEN IM ORGONAKKUMLATOR

Die Wahrnehmungen, die man selber im Orgonakkumlator macht, sagen natürlich etwas darüber aus, in welcher energetischen Verfassung man ist. Zuallererst, wenn man die ersten Male in den Orgonakkumulator geht, sind die Wahrnehmungen rein emotionelle "Beweise", daß der Akkumulator tatsächlich funktioniert. Dieses Interesse steht bei allen Benutzern zunächst im Vordergrund und es ist verständlich, daß ein jeder, der die orgonotischen Funktionen nicht in ihrer Direktheit kennt, dem Funktionieren des Orgonakkumlators mißtraut. Und die Zweifel über die orgonotischen Funktionen können letztlich auch nur über die direkte körperliche Wahrnehmung beseitigt werden.

Wenn man einige Male im Orgonakkumulator gesessen hat, wird man feststellen, daß die Erfahrungen, die man dabei macht, genauso unterschiedlich sind wie die jeweiligen energetischen Konstitutionen, mit denen man sich in den Akkumulator setzt. Ich will hier einige typische Wahrnehmungen auflisten, ohne daß ich den Anspruch auf Vollständigkeit erheben will.

Wärmegefühl ist die häufigste Reaktion. Sie erscheint oft als reine Reflexion der Körperwärme, die von den Metallplatten zurückgeworfen wird. Diese Interpretation ist jedoch nicht ganz richtig. Intensives Hitzegefühl und das Ansteigen der Körpertemperatur beruhen auf einer recht heftigen orgonotischen Reaktion des Organismus. Die Reflexion der Köperwarme kommt als zusätzlicher Faktor hinzu, aber da mir und vielen anderen z.B. im Akkumulator nur sehr selten heiß wird, ist klar, daß es eine organismische Reaktion sein muß, da sie sonst in jedem Fall auftreten müßte. Ich habe das Gefühl, mir wird im Akkumulator nur dann heiß, wenn ich mir eine Infektion eingefangen habe und mein Organismus mit Fieber spontan reagiert. Diese Aussage kann ich nicht als objektiv bezeichnen, d.h. ich weiß nicht, ob ein starkes Hitzegefühl auch bei anderen Menschen auf eine Infektion und deren Abwehr hinweisen muß. Das zu beurteilen muß ich orgonotischen Ärzten überlasen; meine Beobachtung ist, daß viele, die sich bei mir in den Orgonakkumlator gesetzt haben, spontan mit starkem Hitzegefühl reagiert haben. Mindestens genauso viele, haben bei den ersten Sitzungen übrigens gar nichts gespürt, jedoch hat sich die Wahrnehmungsfähigkeit nach einiger Zeit regelmäßig eingestellt, wenn die Benutzung nicht vorzeitig abgebrochen wurde. In einigen Fällen hat dies ein paar Wochen gedauert, in einem Fall auch mehr als zwei Monate.

Prickeln und Kitzeln ist eine typische Reaktion des autonomen Hautsystems. Im orgonotischen Sinne ist die Haut ein autonomes Organsystem, wie z.B. auch das Blutsystem, der Verdauungsapparat etc. Das Prickeln kann man meist spüren, wenn man die Handfläche dicht an eine abstrahlende Metallplatte hält. Als ich einmal die Elemente von zwei Orgonakkumlatoren, die abtransportiert werden sollten übereinandergestapelt hatte, also 12 jeweils siebenschichtige Akkumulatorseiten, habe ich die Hand darüber gehalten. Das Prickeln war so stark, daß es einem leichten elektrischen Strom an Intensität gleichkam. Dieselbe Erfahrung machte auch ein dreizehnjähriger Junge, der mit der Funktionsweise des Akkumulators nicht speziell vertraut war.

Hautrötungen sind eine weitere typische Reaktion, die meist gleichzeitig mit Prickeln und Hitzegefühl auftritt. Alle die Reaktionen der Haut können sowohl auf der ganzen Hautoberfläche wie auch nur in einzelen Körperteilen auftreten. Wie auch in allen anderen Fällen, sollte die Sitzung auch dann abgebrochen werden, wenn die Wahrnehmungen in einzelnen Körperregionen, z.B. im Gesicht oder in einem Bein usw. unangenehm werden. Man sollte sich jedoch vergewissern, ob eine Wahrnehmung tatsächlich unangenehm ist oder vielleicht einfach ungewohnt.

Die ganz spezifische Empfindng im Orgonakkumlator ist die orgonotische Erstrahlung. Sie wird als "zarter Schein"",sanftes Glahen"",wohltuender Schauer" oder als "warmer Regen", der tief in den Organismus eindringt, wahrgenommen.

Es ist der eigentliche Anfang des Kontakts zwischen dem organismischen Energiefeld und dem Energiefeld des Akkumulators, der erst jetzt anfängt, in dem Maße Energie aus der Atmosphäre aufzunehmen, in dem diese Überlagerung stattfindet und sich gegenseitig zu höherer Erregung anreizen. Diese Erfahrung sollte so lange augedehnt werden, als sie als angenehm empfunden wird, denn sie ergibt die eigentliche Aufladung des Organismus.

Wie schon so oft gesagt: es gibt kein anderes Kriterium für die Dauer der Sitzungen im Orgonakkumlator als die subjektive Empfindung. Es macht natürlich nichts, wenn man den Akkumulator einmal früher verläßt, aber im allgemeinen sollte man sich bestrahlen, bis man die orgonotische Erstrahlung gespürt hat. Mit der Zeit wird sich bei jedem Benutzer ganz spontan die Fähigkeit ausbilden, genau den Zeitpunkt zu finden, bevor eine Überladung des Organismus oder einzelner Körperteile einsetzt. Hier ist Ängstlichkeit unangebracht, wenn man nicht an Überladungsbiopathien leidet, wenngleich ständige hohe Überstrahlung als grob fahrlässig zu bezeichnen ist und eine überflüssige Belastung des Organismus darstellt.

Solange man die orgonotische Erstrahlung nicht regelmäßig spürt, sollte man die einzelnen Sitzungen nicht unnötig ausdehnen. Wenn man nach einer Stunde nichts gespürt hat, wird wahrscheinlich auch in der nächsten Stunde nichts geschehen. Dann sollte man lieber öfter für 15 20 Minuten in den Akkumulator gehen, das ist effektiver, als einmal unnötig lange.

Die Erstrahlung selber ist die zentrale Wahrnehmung im Orgonakkumulator und sie ist im allgemeinen sehr angenehm. Es ist nicht übertrieben, wenn man sie mit einem Sonnenbad im Mai vergleicht, aber es sind auch die Gefühle enthalten, die man hat, wenn man in einer klaren Nacht zu den Sternen aufschaut und sich der unendlichen Weite und der gleichzeitigen Nähe des Universums bewußt wird. Es ist das deutliche Gefühl, von einer lebendigen Energie, von einer Kraft im Sinne des Wortes durchdrungen zu werden. Die Körpergrenzen lösen sich nicht auf, aber die körperliche Begrenzung der Wahrnehmung, d.h. es kann durchaus geschehen, daß man sich so groß und so kubusförmig wie der Akkumulatorraum fühlt.

Was für mich eine unerwartete und sehr intensive Wahrnehmung war, war die bewußte Erkenntnis der Dreidimensionalität des eigenen Körpers. Es ist tatsächlich ein großer Unterschied, nur zu glauben, d.h. mit dem Kopf zu wissen, daß man selber einen dreidimensionalen Körper "hat" oder mit der direkten orgonotischen Wahrnehmung zu erfahren, daß man selber ein dreidimensionaler Körper IST.

Darüber hinaus kann die Dreidimensionalität je nach der Intensität des eigenen Energiefeldes als energetische Raumwahrnehmung erfahren werden, als Wahrnehmung, die über die eigenen Körpergrenzen so weit hinausreicht wie das eigene Energiefeld. (Dies auch außerhalb des Akkumulators)


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